Wie alles begann
Firmengründer Rudolf Unterwagner wurde am 19. August 1875 in Wuppertal-Elberfeld geboren.
Schon sein Vater war Bandagist gewesen, und dessen Vorfahren entstammten einer langen Reihe von Handschuhmachern, Korsettmachern und Bandagisten.
Was lag da näher, als ebenfalls diesen Beruf zu erlernen, zumal auch sein Vetter Joseph Unterwagner Bandagist in Heidelberg war ? Dort ging er vom 15. Mai 1890 bis zum 15. Mai 1894 als Bandagist in die Lehre.
Wie damals unter Handwerksgesellen üblich, machte er sich auf Wanderschaft, um seine Lebens- und Berufserfahrung zu vertiefen.
Der Weg führte ihn 1894/1895 zur Bandagistenfirma Johann Unterwagner nach Karlsruhe, von dort setzte er seine Wanderung durch die Schweiz und Frankreich fort, bis er im Jahre 1901 bei C. Klaes in Köln seine Gesellentätigkeit beendete.
Am 1. April 1901 machte er sich in Duisburg-Ruhrort, einer durch die aufkommende Binnenschifffahrt florierenden Stadt, in der Schulstr. 13 ( heute: Dr.-Hammacher-Strasse ) als Bandagist selbständig.
Es war keine Kleinigkeit für einen jungen, ortsfremden Menschen, sich zu behaupten und das Vertrauen seiner Kunden zu erwerben. Durch Selbstbewusstsein und Energie wurde dieses Ziel erreicht.
Rudolf Unterwagner baute ein eigenes, dem Geschäftsgang entsprechendes größeres Haus in der Landwehrstrasse 24 a in Duisburg-Ruhrort, in das der Betrieb am 15. August 1910 übersiedelte.
Am 21. Januar 1913 heiratete er Helena Köpp, die ihm von da an im Leben wie im Beruf tatkräftig zur Seite stand.
Der Krieg 1914 - 1918 und die Zeit danach stellten neue und größere Anforderungen an die Firma.
Dank der Umsicht Rudolf Unterwagners, der es verstand, einen ansehnlichen Stab gut ausgebildeter Mitarbeiter um sich zu scharen, gelang es, alle Schwierigkeiten der damaligen Zeit zu überwinden.
Am 14. Januar 1917 wurde der Sohn Friedrich Rudolf geboren, am 10. August 1924 die Tochter Maria.
Beide sollten später einen wesentlichen Anteil an der Weiterentwicklung der elterlichen Firma haben.
Anfang der dreißiger Jahre sah sich der Bandagistenmeister nach einem weiteren Wirkungskreis um. Das niederrheinische Moers, nur 10 km von Ruhrort entfernt, schien ihm zur Gründung eines Zweigbetriebes geeignet.
1934 eröffnete er hier in der Kirchstrasse 13 ein Sanitätshaus mit orthopädischer Werkstatt. Auch hier wuchs bald der Kundenkreis so an, dass größere Geschäftsräume nötig waren.
Nach dem Kriege etablierte sich die Moerser Firma in eigenen Räumen auf der Homberger Strasse 37.
Die Kinder des Firmengründers, Friedrich Rudolf und Maria, traten in den späten dreißiger Jahren ebenfalls in die Firma ein.